Festschrift 50 Jahre

Im laufe des Jahres 1950 konnten durch den zeitweisen Einsatz von Maurer-Umschülern, welche über Lehrgänge beim Arbeitsamt Siegburg eine praktische Ausbildung benötigten, die Bauarbeiten der Siedler tatkräftig unterstützt werden. Ansonsten wurden alle anfallenden Arbeiten, wie Erd-, Beton-, Maurer-, Putz-, Zimmerer-, Dachdecker-, Klempner-, Elektro-, Sanitär-, Schreiner-, Maler-, Fliesenleger- und Straßenbauarbeiten einschließlich Kanalverlegung von den Siedlern selbst durchgeführt. Am 29. September 1951 wurde für die ersten 20 fertiggestellten Häuser ein Richtfestgefeiert. Hierzu kamen auch viele Gäste aus dem • öffentlichen Leben, um Fleiß und Tatkraft der Siedler bei diesem beispielgebenden Werk zu würdigen. Hier sei auch das Glückwunschschreiben des damaligen Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer erwähnt. Im Vorfeld des Richtfestesschrieb die "Siegburger Zeitung" bereits am 14. Juli 1951 zu den Aktivitäten des "Siedlervaters" Kaplan Paul Moog und den um ihn versammelten Siedlern: "Wir können nur mit Goethe und seinem Faust sagen: Ergreift das Werkzeug, Schaufel rührt und Spaten! Das Abgesteckte muß sogleich geraten. Auf strengstesOrdnen, raschen Fleiß, erfolgt der allerschönste Preis. Daß sich das größte Werk vollende, genügt ein Geist für tausend Hände." 22 DiesemGemeinschaftsgeist entsprechend, wurde der 2. Bauabschnitt "an der Autobahn" in Angriff genommen. Das Gelände bereitete viele Schwierigkeiten. Verständlicherweise ließ auch der persönliche Einsatz nach 3 Jahren harter, auch ungewohnter Arbeit nach, aber die gegenseitige Achtung und Verpflichtung ließ das gesteckte Ziel erreichen und das Werk vollenden. Die 46. Siedlerstelle wurde noch zusätzlich für eine Familie mit 1 2 Kindern errichtet. Hierbei halfen zahlreiche Theologiestudenten, allen voran der heute mit einem eigenen Amt betraute Pfarrer Boxler, ein gebürtiger Siegburger. Im Jahre 1954 konnte der letzte Siedler "sein" Haus beziehen. Das Werk war vollbracht! Insgesamt wurden 46 Kleinsiedlerstellen mit 91 Wohnungen, einschl. Kanal und Straßenbau erstellt. Hierfür wurden von den Siedlern 202.500,- Arbeitsstunden geleistet, was damals einem Geldwert von ca. DM 345.000,- entsprach. Die Gesamtkosten einschl. Eigenleistungen beliefen sich auf DM 1.093.000,- (Stand 1954). Eine Leistung, auf welche die Siedler mit Recht auch heute noch stolz sein können! In harter Arbeit hatten sie für sich und ihre Familien eine neue Heimat geschaffen. Die neuen Nachbarn gewöhnten sich schnell aneinander und so blieb auch der ja weiter bestehende Siedlerverein mit Leben erfüllt.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ1MzE=